Feste Boyen in Giżycko wurde in den Jahren 1843-1855 gegründet. Ihre Aufgabe war es, die Meerenge zwischen den Seen Kisajno und Niegocin zu sperren. Die Festung, und im Prinzip das Artillerie-Fort, wurde auf einem Plan von Sechseck mit vier zu ihm führenden Toren gebaut. Das gesamte Gebäude wurde von der 2303 m langen Carnot-Mauer umgeben. Der Grundstein wurde am 4. September 1844 gelegt. Zwei Jahre später erhielt die Festung ihren Namen zu Ehren eines ihrer Initiatoren, des preußischen Kriegsministers General Herman von Boyen. Zu seinen Ehren wurden drei Bastionen nach dem General benannt, und drei weitere wurden mit Symbolen aus seinem Wappen markiert. In der Festung wurden ständig Bauarbeiten durchgeführt, neue Gebäude errichtet und bestehende modernisiert. Dank dessen zahlte die Garnison der Befestigungen ungefähr 3.000 Soldaten, die mit der zahlreichen Artillerie ausgerüstet wurden.

Bei Ausbruch des I. Weltkrieges spielte die Festung eine wichtige Rolle und schützte die Mobilisierung der deutschen Truppen. Ende August 1914 wurden dank des Kommandeurs Oberst Busse im Vordergrund der Festung zahlreiche russische Truppen verhaftet, die die Armee von General Samsonow von Süden bis Olsztyn unterstützen sollten. Später nahmen die Garnisonen von Giżycko an den Schlachten in Ostpreußen teil.

Am Vorabend des Ausbruchs des II. Weltkrieges war Feste Boyen der Konzentrationspunkt der deutschen Truppen, die Polen angriffen. In der Festung befand sich ein Krankenhaus. Außerdem wurde hier ein deutsches Geheimdienstzentrum betrieben. Die Abwehr befasste sich u. a. mit der Ausbildung russischer Offiziere, die von den Deutschen gefangen genommen wurden und beschlossen, auf der Seite des Dritten Reiches zu kämpfen. Die Festung wurde Ende Januar 1945 von vorrückenden russischen Truppen besetzt. Die polnische Armee befand sich zwölf Jahre in der Festung. Nach dem Verlassen der Befestigungsanlagen und der Übergabe an die Zivilbehörden begannen mehrere Unternehmen, die mit der Lebensmittelindustrie zu tun hatten, auf dem Gelände zu arbeiten. Nach wirtschaftlichen Veränderungen wurden die meisten Anlagen laufgelöst. Seit dieser Zeit wurde die Festung Boyen von Touristen besucht und ist das größte Denkmal von Giżycko und der Umgebung.


Text: Piotr Todryk

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